Projektentwicklung, Planung (LP 1-4) und Projektsteuerung
Drei denkmalgeschützte Mehrfamilienhäuser und ein Bau von 1830 im Innenhof sollten kernsaniert werden. Ziel war es soweit möglich mehr Wohnraum zu schaffen.
Mit der Planung (bis hin zu Baugenehmigung) gelang es uns, das wenig wertige Gewerbe im EG, das größtenteils als Abstellfläche genutzt wurde, durch Zusammenlegung und Tieferlegung zu einer hochattraktiven Gewerbefläche in 1A-Lage aufzuwerten.
Durch geschicktes Entwerfen, Bündelung der Erschließung, Ausbau der Dachräume zu Maisonetten, Mitnutzung der ehemaligen Feuergasse, Abbruch/Neubau Innenhofgebäude usw. konnten wir die bestehende Wohnfläche von ca. 700m² auf rund 1.000m² (+5 WE) erhöhen. Dies im nicht erweiterbaren innerstädtischen Kontext und mit Lob/Anerkennung des städtischen Gestaltungsbeirats.
In der Werkplanungs- u. Ausführungsphase waren wir für die Projektsteuerung und das Kostencontrolling für dieses hochkomplexe Millionen-Projekt in beengtem, denkmalgeschütztem Bestand zuständig. Dies ist in Zeiten von Bauboom, Corona, Ukrainekrieg, Materialengpässen, Energiekrise) eine große Herausforderung für alle Beteiligten, der wir uns gerne stellten.
Der Bau ist noch nicht fertig gestellt, aber aktuell liegen wir noch weit unter den Preissteigerungen sonstiger Bauvorhaben (im Vergleich der Kostenindizes) und dies trotz Multikrise und vielfältiger Vorgaben aus Denkmalschutz, Brandschutz u. Archäologie, die in diesem Maße nicht vorhersehbar waren. Diesen Erfolg schreiben wir dem Einsatz der kybernetischen Methoden zu, die mittels engpasskonzentrierter Strategie, vorauseilender Koordination, Varietät der Wege, Möglichkeiten schaffen, Steine bereits bevor man stolpert, zu identifizieren und aus dem Weg zu räumen.
Modell Bodanplatz Huetlinstraße vor Umbau
Fundamente Bodanplatz
Baustelle
Hüetlinstraße2 und Bodanplatz 16 vor Projektbeginn
In den letzten Jahren durften wir auch vermehrt die Projektentwicklung, das Kostencontrolling, und die Projektsteuerung – teils inkl. Projektleitung – von größeren Bauvorhaben im Bestand übernehmen.
Mit den Methodiken des K.O.P.F.-Systems (Kybernetische Organisation, Planung und Führung) und der engpasskonzentrierten Strategie (EKS), steuern wir das Bauprojekt sowohl was die Kosten, als auch was die Zeit betrifft. Diese systemorientierten Techniken fördern eine kostengünstige Umsetzung in Planung und Ausführung. Durch die im K.O.P.F.-System enthaltene vorauseilende Koordination, die prozessuale Selbstbeeinflussung und die rechtzeitige Störungskorrektur führen wir Bauzeit und Kosten treffsicher zum Ziel.
Als Voraussetzung für zielgenaues Führen sehen wir die Selbststeuerung und Selbstorganisation, die Informationen aus der Zukunft rechtzeitig erkennt und durch erforderliche Varietät von verschiedenen Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten, die gewollte Zukunft herbeiführt.
Gerade bei sehr komplexen Bestandsbauten, bei denen oft nicht von vorne herein sichtbar ist, was später an Unvorhergesehenem auf Planer, Ausführende und Bauherrn zukommt, schaffen wir durch gründliche und systematische Projektsteuerung eine Minimierung von Risiken, ermöglichen Transparenz durch breite Weitergabe und Beschaffung von Informationen und schaffen so Komplexitätskompetenz, die erfolgreiche Ergebnisse fördert. Eine Projektsteuerung, die auf eine derart komplexitätskompetente Methodik zurück greift, schafft einen Mehrwert für Ihr Bauvorhaben und wäre sicherlich auch beim Bau der Elbphilharmonie oder des Berliner Flughafens BER ihr Geld mehr als Wert gewesen.