Nutzung als Freizeit- und Schulungszentrum
Umbau eines Kinzigtäler Bauernhauses in Gengenbach-Bergach. Die Baumaßnahme beinhaltete eine Unterteilung des bestehenden Komplexes zu getrennt bewirtschaftbaren Funktionseinheiten inkl. An- und Ausbauten für Schulungen.
Als öffentliches Bauwerk waren besondere brandschutztechnische Vorschriften umzusetzen. Für die Bauherrin – eine Non-Profit-Organisation – war die Partizipation ihrer Mitglieder und die ökologische Bauweise bei Einhaltung des knappen Budgets wichtig.
Dem wurde durch die Einbeziehung der Mitglieder der Organisation beim Entscheidungsprozess und bei einer Korksammelaktion für die Dämmung im Dach und in Teilen der Außenhaut Rechnung getragen. Das Projekt wurde beim Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg ausgezeichnet.
In 2007 wurde eine neue Großküche inkl. Lichtkonzeption geplant und eingebaut. Auch wurden diverse Schlafräume saniert und das Holzfachwerk dabei freigelegt. Feist Architektur hat auch große Teile des lebenzyklusorientierten Immobilienmanagements inklusive der Investitionskostenplanung für den gesamten Hauskomplex (ca. 120 Räume) bis zum Jahr 2035 übernommen. Als Grundlage hierfür wurde ein detailliertes Raumbuch erstellt.
In 2008 wurden verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Verbesserung des Brand- und des Schallschutzes durchgeführt. So wurden neue Fenster und Dachflächenfenster eingebaut und die Heiznischen ausgemauert. Holzverschalungen aus den 60gern wurden von Wänden und Decken entfernt und mit Fermacell verkleidet. In der Kapelle wurden die Bodenbeläge entfernt und schallentkoppelt neu verlegt. Teilweise wurden durchgehende Holzkonstruktionen getrennt und auf neuen massiven Schallwänden aufgelagert. Massive Buchenholztüren ersetzen die defekten Röhrenspantüren.
Inzwischen sind bereits die meisten vorgesehenen Baumaßnahmen in die Tat umgesetzt, so dass die Freiraumplanung angegangen werden konnte.
Das sehr große abfällige Grundstück ist teilweise bewaldet und liegt am Hang. So wurde eine Erschließung entwickelt, die teilweise über eine große Tunnelrutsche und zugeschaltete Klettermöglichkeiten funktioniert. Man rutscht vom Haus zum Grillplatz mit Brunnen. Auch die Quelle wurde für Wasserspiele mit in das Konzept mit einbezogen. Es wurden auch mehrere teils überdachte Außensitzplätze für Kleingruppenarbeit geschaffen. Abgerundet wird das Konzept durch eine hölzerne Riesensitzbank auf der sich auch große Nutzer wie Zwerge fühlen können.